Geschichte

Über 1200 Jahre bewegtes Leben in und um Güls. Geschichte und Geschichten werden nicht nur dokumentiert sondern auch gezeigt. Das » Gülser Heimatmuseum ist lebendiger Beweis für den Erhalt der Traditionen und zeigt neben der Daueraustellung aus dem Gülser Leben uach immer wieder in Sonderausstellungen Besonderes unserer Heimat aus Vergangenheit und Gegenwart.

 

Historie

[Quelle: Wikipedia]Die erste Siedlung in der Flussniederung des heutigen Güls war keltischen Ursprungs und dürfte „Golu“ oder „Golo“ geheißen haben. Mit dem Vordringen der Römer kamen die westlich des Rheins wohnenden Kelten unter römische Herrschaft. Am Mühlbach wurden 1965 Reste einer römischen Wasserleitung gefunden, sie lassen darauf schließen, dass es hier eine römische Siedlung gab.

Um das Jahr 450 verdrängten die Franken die Römer und das Gebiet gehörte fortan zum Fränkischen Reich. Es begann eine rege Bautätigkeit, denn seit der Einführung des Christentums (um 370) siedelten sich hier Adel und Privilegierte an. Die Bevölkerung des Ortes ernährte sich von Ackerbau, Viehzucht und Fischfang. Der wahrscheinlich von den Römern eingeführte Weinbau wurde von den Franken verstärkt betrieben. Es konnten zwei merowingische Bestattungsplätze nachgewiesen werden.

Glüs 17. Jahrhundert
Güls 1878
Güls 1926
Die große Flut 1936
Die große Flut 1936
Die große Flut 1936
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Urkundlich wurde Güls erstmals 775 in einer Schenkung Karls des Großen an das Kloster Hersfeld unter dem Namen „Gulse“ erwähnt. Im Jahr 928 wird es „Gulisa“ genannt und 1064 gehört Gulesa nach einer Schenkung des Kölner Erzbischofs Anno von Köln zur Abtei Siegburg.

Die Pfarrei Güls wurde erstmals im Jahre 1126 erwähnt, als diese an das Servatiusstift in Maastricht übertragen wurde. Diese Verbindung führte mit Sicherheit dazu, dass der heilige Servatius der Schutzpatron der Pfarrei Güls wurde. Im Mittelalter hatte Güls eine Befestigung, die Straßenausgänge waren durch Tore absperrbar. Zu den ältesten geistlichen Weinbergbesitzern in Güls gehörte die Zisterzienserabtei Kamp am Niederrhein.

Den Gülser Besitz verkaufte die Abtei 1501 dem Augustinerkloster in Ehrenbreitstein. Nach Auflösung des Klosters gelangte dieser Besitz 1592 durch eine Schenkung des Trierer Erzbischof an das Koblenzer Jesuitenkolleg.

Im Jahre 1787 hatte Güls 640 Einwohner. Mit der französischen Besetzung des linken Rheinufers 1794 und später unter Napoleon veränderte sich die soziale, wirtschaftliche und politische Ordnung. Die Privilegien des Adels und der Geistlichkeit wurden abgeschafft sowie Titel, Wappen und Prädikate aberkannt. Alle Bürger mussten Steuer bezahlen, der Kirchenzehnte entfiel, es gab keinen Frondienst mehr. Mit der Säkularisation wurde umfangreicher Kirchen- und Herrenbesitz verkauft.

Nachdem Güls in kurtrierischer Zeit zum Amt Bergpflege gehörte, wurde es mit Übernahme durch Preußen 1815 der Bürgermeisterei Winningen im Landkreis Koblenz zugeordnet. Zu Beginn der preußischen Zeit lebten 889 Einwohner in Güls. Die Zahl verdoppelte sich bis 1864 fast auf 1620 Einwohner.

Mit Bau der Moselstrecke wurde zur Überquerung der Mosel 1878 zwischen Güls und Moselweiß die Gülser Eisenbahnbrücke errichtet. Im Jahre 1912 hatte Güls 2412 Einwohner und war zeitweise der größte Kirschenumschlagplatz Deutschlands. Der Erste Weltkrieg und die anschließende Inflation brachten Arbeitslosigkeit und Armut. Ein schweres Unwetter mit anschließender Sturzflut forderte am 16. Mai 1932 fünf Menschenleben. Ein Haus wurde vollständig von den Wassermassen weggerissen, viele Gebäude wurden beschädigt und drohten einzustürzen.

Seit dem 1. April 1938 gehört Bisholder mit etwas mehr als 100 Einwohnern zur Gemeinde Güls. In verschiedenen Schenkungen des frühen Mittelalters werden die Landgüter unter abweichenden Namen genannt. Der Ort Bisholder gehörte nicht zum Kurfürstentum Trier, sondern zu der luxemburgischen Grafschaft Chiny. Von 1555 bis 1713 gehörte das Herzogtum Luxemburg zur spanischen Krone. Somit war Bisholder eine Habsburger Enklave und wird deshalb heute noch im Volksmund „Kleinspanien“ genannt, obwohl es nie eine spanische Zivilbevölkerung gegeben hat.

Die Moseluferstraße (heute B 416) wurde 1936 gebaut. Im Zweiten Weltkrieg wurde Güls am 21. November 1944 zum ersten Mal bombardiert. Der folgenschwerste Luftangriff fand am 22. Dezember 1944 statt. Das Bombardement dauerte etwa 25 Minuten, dabei verloren 95 Menschen ihr Leben, die Planstraße war ein einziger Trümmerhaufen. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte Güls, das sich von einem reinen Bauerndorf zu einem Handwerkerdorf entwickelt hatte, eine überproportionale Bevölkerungszunahme. Durch Zuzug der Menschen aus den Ostgebieten bekam nicht nur der ursprüngliche Ort mehr Mitbürger, sondern auch die kleine evangelische Gemeinde mehr Mitglieder.

Am 7. November 1970 wurde Güls in die Stadt Koblenz eingemeindet. Güls hatte seit dem 14. Jahrhundert das Fährrecht. Im März 1990 wurde der Fährbetrieb eingestellt, da durch den Bau der dritten Moselbrücke in Koblenz, der Kurt-Schumacher-Brücke, der Betrieb unrentabel wurde.